Julia Spieß im Interview

Shownotes

Die Anzahl der aktiven Benutzer auf Sozial-Media steigt tagtäglich. Immer mehr Menschen haben den Traumberuf des „Influencers“ für sich entdeckt. Doch was bedeutet es eigentlich ein Influencer zu sein? Welchen Herausforderungen muss sich ein Influencer tagtäglich stellen? Wie schafft man es, als öffentliche Person das reale Leben trotzt des digitalen Einflusses zu genießen und sich nebenbei eine Box-Karriere aufzubauen? Diese und weitere spannende Fragen beantwortet uns heute Julia Spieß.

Abonniere unseren Podcast und mache dein Unternehmen fit für die Digitalisierung.

Hier findest du uns:

https://devhelden.com

Social-Media-Kanäle:

https://www.instagram.com/devhelden

https://www.facebook.com/devhelden

https://www.linkedin.com/company/devhelden

Julia Spieß:

https://julia-spiess.jimdosite.com/ueber-mich/

https://www.instagram.com/julia.spiess/

Transkript anzeigen

Julian: Heute zu Gast Influencerin und Sportlerin Julia Spieß.

Julia: (Intro) Der auf einmal anfängt, Mode-Tipps zu geben. Da komme ich mir auch bescheuert vor. Weil ich denke, ich bin keine Modemaus und der 10. Sonnenuntergang in der Woche, das interessiert am Ende auch keinen mehr. Es hat nichts damit zu tun, welches Geschlecht du hast, was du für den Sport machen kannst. Letztlich musst du für eine Sache brennen und einfach machen.

Julian: Ja, heute zu Gast Julia Spieß. Julia Man kennt dich unter anderem unter deinem Instagram Namen Julia.Spieß, der auch sehr erfolgreich läuft. Erzähl doch einmal ein klein bisschen über dich und stell dich vor, für die Zuhörer, die dich noch nicht kennen.

Julia: Ja, sehr gerne. Also erst mal Hallo, ich freue mich heute hier zu sein und mit dir zu sprechen. Und genau, ich bin auf Instagram aktiv. Ich teile dort meinen Alltag, fing alles damit an, dass ich immer mein Training mal so ein wenig gezeigt habe, meine sportliche Entwicklung und mittlerweile zeige ich auch meinen Alltag, was mir für bekloppte Ideen manchmal so einfallen. Ich zeige, was ich mache, wie ich mich ernähre und versuche auch Menschen zu motivieren, das zu machen, was ihnen Spaß bringt und gerade im Bereich Sport eben zu empowern, neue Sachen auszuprobieren und einfach auch in gewisser Hinsicht ein Vorbild zu sein.

Julian: Du sagtest ja bereits, dein Hauptthema respektive Account dreht sich hauptsächlich um Sport. Wie bist du auf das Thema gekommen? Hast du Mannschaftssport damals gemacht? Oder wie bist du zu dem Sport gekommen? Jetzt gerade auch hauptsächlich so Boxen haben wir so gesehen. Du boxt viel, machst viel Krafttraining. Wie bist du dazu gekommen? 

Julia: Ja, ich habe schon immer mein Leben lang eigentlich Sport gemacht. Das fing an mit Fußball, Handball. Aber zu der Zeit waren soziale Netzwerke eigentlich noch nicht so im Trend. Das fing alles so ein wenig damit an, als ich angefangen habe im Bodybuilding, weil dieser Fitnesstrend, der dann auch in sozialen Medien aufkam, da habe ich mitgemacht und habe gedacht „ach, da poste ich doch auch mal meinen Fortschritt.“ Und man zeigt nun mal, wie viel Gewicht man stemmen kann. Dann kam positive Resonanz und so entwickelte sich das irgendwie. Also ich habe tatsächlich nie das Ziel gehabt. Ich werde jetzt irgendwie, damals hieß es ja dann immer Influencerin, aber ich wollte gar nicht so eine berühmte Sportlerin im Internet werden. Es hat sich einfach so entwickelt. Und genau, weil Sport eben mich überall begleitet. Ich studiere auch auf Lehramt das Fach Sport. Ich habe als Studentin nebenbei im Sport gearbeitet. Also irgendwie zieht sich das so durch mein ganzes Leben. Und weil soziale Netzwerke auch Teil des Lebens sind, hat sich das irgendwie so miteinander verbunden. 

Julian: Also bist du sozusagen da reingerutscht, eine Influencerin zu werden, oder wie?

Julia: Genauso würde ich es bezeichnen. Ich hatte nie geplant, dass es einfach passiert.

Julian: Wie gehst du mit den Herausforderungen um? Oder genauer gesagt, vor welchen Herausforderungen stehst du jetzt? Ich meine, du bist jetzt ja keine Mikro Influencerin, so sagt man ja, das sind ja jetzt schon ein paar mehr Follower und die werden ja auch stetig mehr, was man sehen kann, wenn man das beobachtet. Stehst du da vor Hürden oder ist das nicht auch stressig? Also immer Content zu liefern?

Julia: Ich bin immer so ein wenig hin- und hergerissen, was das angeht. Also ich könnte dir jetzt nicht sagen, dass es immer super anstrengend ist. Weil einerseits bin ich einfach der Typ dafür. Also ich nehme alles sehr, sehr locker. Ich mache mir eigentlich keinen Stress. Manchmal denke ich, ich könnte das Ganze professioneller angehen, damit könnte ich vielleicht noch mehr herausholen. Aber immer, wenn ich das versuche, merke ich, wie man nicht mehr so Spaß an dieser ganzen Sache hat. Und ich glaube, dass es am Ende der Schlüssel des Erfolgs ist, wenn man Spaß an dem Ganzen hat und einfach authentisch ist. Und das ist auch das, was ich so zurückbekomme, dass die Menschen sich freuen, wenn ich auch mal sage, ich habe eigentlich jetzt gar keine Lust, ein Bild zu machen. Und wenn man das so zurückbekommt und das einfach so ein wenig locker angeht, ich glaube, das ist so der Weg, den ich für mich gefunden habe. Deswegen würde ich jetzt auch nicht unbedingt sagen, dass ich Hürden beliebiger Art habe oder Schwierigkeiten. Es gibt das eine oder andere Mal Momente, wo ich wünschte, es wäre nicht so, wenn man merkt, dass Menschen irgendwie sich umdrehen und tuscheln. Das passiert. Ja, das ist wirklich auch nicht so gesagt, das passiert. Und irgendwie freue ich mich auch. Ich freu mich immer dann, wenn Leute mich ansprechen und sagen „hey, ich folge dir und ich finde es total cool“. Das freut mich natürlich und das bestätigt einen, dann auch wieder. 

Julian: Und wie schaut das aus? Also musst du da einen Ausgleich finden, zwischen dem Sozialen leben, und dem echten Leben? Oder geht das Hand in Hand, also greifst du dann zur Kamera? Gibt es da einen Ausgleich?

Julia: Ich glaube, man muss darauf wirklich achten, gerade wenn man so viel online ist und so viel teilt, dass man nicht vergisst, die echten Momente zu genießen. Also dass man nicht, wenn man an einem anderen Ort ist, und ich habe das schon oft gehabt, du bist an einem schönen Strand oder an einer schönen Location und bist immer schon so „hier, kann ich ein Foto machen und da kann ich das machen“, da muss man wirklich sich irgendwie auch mal eine Grenze setzen und sagen, man muss die Momente auch mal in natura erleben. Und der 10. Sonnenuntergang in der Woche, das interessiert am Ende auch kein mehr. Also muss man auch mal ehrlich sein, wenn man denkt, das muss ich jetzt unbedingt teilen. Nein, musst du nicht. Du musst einfach auch mal dein Leben leben und auch mal ein Training durchziehen. Ohne dass die ganze Zeit zu filmen. Das hat auch Einfluss auf die Trainingsqualität.

Julian: Wir haben das ja schon gesehen und du hast auch mehrfach Ja gesagt. Du bist sehr authentisch und man hat das Gefühl, man ist eher Teil deines Alltages sozusagen. Nutzt du trotz dessen irgendwie so einen Content Plan oder nutzt du irgendwelche Hilfsmittel oder Tools, um das zu automatisieren oder vielleicht um dir um Hilfe zu schaffen?

Julia: Tatsächlich, ich enttäusche wahrscheinlich jetzt alle Hörer, die dachten, ich kann jetzt hier die Tipps raus, wie man erfolgreich Influencer wird, denn tatsächlich tue ich das gar nicht. Ich habe mir immer wieder Gedanken darüber gemacht. Ich sollte mir auch einen Plan erstellen. Ich habe mir so ein Tischkalender gekauft und dachte jetzt ziehe ich das durch, jetzt schreibe, wann ich was posten will, und habe es am Ende dann doch nicht gemacht, weil es mir den Druck gemacht hat und dann den Content wieder so unglaubwürdig gemacht hat. Weil wenn ich das plane, so und so, an einem Donnerstag sage ich jetzt mal eine Mega Power Trainingseinheit. Klar, ich produziere manchmal jetzt Videos vor, gerade jetzt auch in Bezug auf Werbepartner. Da muss man natürlich in gewisser Hinsicht auch professionell sein, aber ein Content Plan habe ich nicht. Ich merke aber, ich habe unter anderem den „Music Monday“ bei mir eingeführt, dass ich jeden Montag meine Lieblingsmusik vorstelle. Und diese Kontinuität, die wird sehr positiv wahrgenommen. Also das macht auf jeden Fall Sinn. Sich zu überlegen, mache ich vielleicht Sachen regelmäßig, aber trotzdem eben mit Spaß und ohne dass man sich zu etwas zwingt. 

Julian: Da sind wir auch schon bei dem Thema. Also du hast gerade schon so indirekt Tipps gegeben. Hast du für angehende Influencer Tipps, was die tun können?

Julia: Also es gibt natürlich eine ganze Reihe an Tipps und Tricks, die man im Internet findet, was Instagram allgemein angeht, also sich damit auseinanderzusetzen, wie ein Algorithmus funktioniert, welche Tools man nutzt, Instagram mag es, wenn du viele verschiedene Funktionen nutzt, also wenn du nicht nur Bilder postest oder nicht bloß Storys, sondern die verschiedenen Möglichkeiten, die Instagram nun mal bietet, auch zu verwenden. Das sind so klassische Sachen, wo man sich auf jeden Fall mit beschäftigen sollte. Aber ich bin überzeugt, dass man sich darauf nicht verkrampfen sollte, weil genau das ist das, was mir auch so wichtig ist und was ich jetzt ja vorhin auch schon erwähnte. Am Ende musst du, du selbst sein. Und klar, Influencer ist immer mehr ein Job, wo man wirklich sagt, das möchte ich irgendwie erreichen und deswegen versuche ich möglich qualitative Bilder zu machen. Der Feed passt farblich zusammen, das ist alles schön und gut, aber letztlich muss derjenige, der sich das anguckt, ja auch etwas haben, warum er dir folgt. Also was ist das? Hast du besonderen Content, lieferst du mir wissen, folge ich dir, weil du mir Tipps gibst, weil du wissenschaftlich fundierte Sachen raushaust, oder folge ich dir, weil du schöne Bilder hast? Oder folge ich dir, weil du immer einen lustigen Spruch hast? Also ich glaube, man muss für sich so ein bisschen schauen, was möchte ich, warum soll man mir folgen und da gerade am Anfang schon sich auf etwas konzentrieren, also nicht zu sehr mixen damit man wirklich erst mal so eine Basis aufbaut und dann schaut man mal, macht man mal vielleicht einen Einblick in Fashion Bereich oder hier noch mal ein bisschen Sport. Es gibt auch nichts Authentisches, wenn man jemandem folgt, der für Fitness bekannt wurde und der auf einmal irgendwelchen anfängt Modetipps zu geben. Da kann ich mir auch mal bescheuert vor, weil ich denke, ich bin keine Mode Maus und das sollen ruhig die anderen machen. Das ist auch völlig in Ordnung und ich glaube dieses Konzentrieren auf etwas und dabei einfach man selbst sein und sich nicht verstellen, das ist am Ende das Wichtigste, denke ich. 

Julian: Ja, aber bei dir ist ja das Thema Sport und auch Boxen mittlerweile ist ja eher unüblich, eine Frau die Boxt sozusagen. Wie bist du dazu gekommen? Hat sich das einfach entwickelt während des Kraftsports, dass du da einfach mal so ein Training mitgemacht hast, oder wie ist das gekommen?

Julia: Ich glaube dadurch, dass ich auch am Anfang früher Fußball gespielt habe und bei meinem Bruder auch immer mitgegangen bin, wenn die Fußballfußballspiele hatten oder mit auf dem Bolzplatz am Nachmittag als Kind. Also mehr oder weniger hatte ich noch nie ein Problem damit, das einzige Mädchen zu sein und auch immer schon diese sportlichen Ambitionen vielleicht eher als andere und das mit dem Kraftsport hat sich so entwickelt. Ich habe da gemerkt, okay, ich bin stärker als andere, das hat mir Spaß gebracht. Und ja, zum Boxen bin ich dann dadurch gekommen, dass mich im Fitnessstudio einfach mal welche angesprochen haben und gesagt haben „willst du nicht auch mal zum Boxen kommen"? Und ich hatte das tatsächlich schon immer mal im Kopf. Aber wie fängt man so was an? Gerade wieder dieser Gedanke ich bin eine Frau und wo gehe ich denn dahin? Man weiß es nicht und fühlt sich auch eingeschüchtert, wenn man das absolut nicht kann, also im Fitnessstudio, werden einem Geräte erklärt, aber da fällt es ja nicht so auf. Wenn du beim Boxen hinkommst und noch gar nichts kannst, dann fühlt sich eben ein bisschen blöd. Genau. Aber mittlerweile, und das ist vielleicht auch meinem gestiegenen Alter mittlerweile geschuldet, ich genieße das und ich sehe den Mehrwert dahinter, einfach ja, teilweise auch der Norm nicht zu entsprechen oder auszubrechen. Also eine Frau zu sein, die stark ist und die boxt und anderen damit Mut zu machen, aus diesen Schubladen herauszukommen, denn es hat nichts damit zu tun, welches Geschlecht du hast, was du für einen Sport machen kannst. Letztlich musst du für eine Sache brennen und einfach machen.

Julian: Und wie schaffst du das? Ich meine, du bist Influencerin. Du studierst. Ich weiß nicht, ob du nebenbei noch weitere Tätigkeiten hast. Du hast wahrscheinlich auch Freunde und Familie. Und dann noch der Sport. Also wie schaffst du das alles unter einen Hut zu bekommen? 

Julia: Ja, was soll ich jetzt sagen, du hast es jetzt so schön eingeleitet. Ich möchte eigentlich dabeibleiben, dass ich so viel beschäftigt bin und das ist ganz hart. Nein, also wie soll ich das sagen? Ich arbeite auch nebenbei als Sportlehrerin. Also irgendwie ist alles ein Thema, deswegen fällt einem das wahrscheinlich auch so leicht. Also ich geh dann vom Sportkurs, den ich selbst gebe zu meinem eigenen Training und so vermischt sich das alles. Ich würde sagen, ich habe das Glück, dass ich Leute an meinem sportlichen Alltag teilhaben lassen kann, ohne dass es mich Aufwand kostet, ohne dass ich jetzt denke, oh, jetzt muss ich irgendwie was kreieren, was eigentlich nicht da ist, denn dieser Sport ist so präsent, das kostet mich gewissermaßen keine Kraft.

Julian: Du machst eigentlich einem schon richtig ein schlechtes Gewissen für alle, die nicht zum Sport gehen, neben der Arbeit und sagen, ich habe ja so viel zu tun und mein Alltag ist ja, was kannst Du anderen raten? Wie bekommt man so eine spontane Sportsession eingebaut in den Alltag? Hast Du da Ratschläge? 

Julia: Unbedingt hauptsächlich möchte ich absolut das widerlegen, was Du gerade gesagt hast, weil ich bekomme das, regelmäßig mit, dass Leute, wenn ich das so erzähle oder in meiner Gegenwart, dass sie sagen, ich müsse ja auch mal wieder und jetzt fühle ich mich ja miserabel, weil Du morgens schon direkt los warst. Man muss immer dazu sagen, ich bin eine junge Frau, ich habe keine Kinder, ich bin nicht verheiratet und ich habe auch noch, ich bin noch Studentin, ich habe alles machen müssen hier und da. Aber es gibt andere Menschen, die sind alleinerziehend, die haben einen Vollzeit 40 Stunden Job und ich finde, man darf das immer nicht vergessen, was die Umstände sind. Natürlich soll man sich nicht verlieren in Ausreden, aber man sollte sich auch keinen Druck machen und sich nicht mit so jemandem wie mir zum Beispiel, die damit ihr Geld verdient, vergleichen. Es kann totaler Erfolg sein, wenn man das einmal die Woche zum Sport schafft, wenn man es sonst nicht geschafft hat. Also ich würde sagen, nicht so viel Druck machen, sich nicht mit anderen vergleichen, sich inspirieren und motivieren lassen. Aber eben nicht irgendwie so, dass Du Dich schlecht fühlst, das ist nicht der Sinn der Sache. Fühl Dich dazu inspiriert, zunächst ein oder zwei Einheiten einzubauen und dann nicht anderthalb Stunden, sondern vielleicht erst mal 20 Minuten. Und vielleicht fängst Du zu Hause an mit einem Home Work-out, hast dann Dein Kind noch im Blick, was es gerade macht oder wenn es gerade in der Badewanne ist oder versucht, das irgendwie in den Alltag zu integrieren, mit kleinen Schritten und so Deine eigenen Erfolge gewissermaßen zu sammeln. Und dann wird die Motivation automatisch auch steigen. 

Julian: Und wenn man das sozusagen geschafft hat, das anzugehen und auch eingebaut hat, vielleicht, hast du die Tipps, die Motivation noch aufrechtzuerhalten? Man kennt das, die Fitnessstudios sind am Jahresanfang immer voll, weil jeder die neuen Vorsätze hat und ich ändere was. Ich gehe zum Sport. Aber im Februar, März sind sie dann meistens schon wieder leer. Gibt es da Tipps oder Tricks, wo du sagen kannst, auch für die Zuhörer wie bekomme die Motivation aufrechterhalten? Also klar, man könnte dir zum Beispiel folgen. Das ist der Tipp Nummer eins und die Motivation wahrscheinlich auf, aber noch daneben gibt es dann was? 

Julia: Ja, und das knüpft genau an dem an, was ich gerade gesagt habe. Die meisten Leute, die sagen am 30. Dezember oder ab dem ersten gebe ich wieder Gas und dann gehe ich siebenmal die Woche und das machen sie auch die erste Woche, bis sie merken, das Knie tut weh und meine Bandscheibe habe ich auch und ich muss ja auch arbeiten und ich kann ja auf der Arbeit nicht komplett kaputt sein. Nein, kann sie auch nicht. Deswegen übertreib nicht so! Das ist, glaube ich, der Fehler, dass viele Menschen immer von null auf hundert wollen und auf Erwarten von sich und von dem Körper. Höchstleistungen, die sie einfach nicht gewohnt sind. Gerade im Sport. Und da ist mein Tipp einfach kleine Schritte machen, erst mal die dreimal schaffen, bevor ich in einer Woche sechsmal hingehe, aber danach wieder drei, vier Wochen nicht. Also man muss das große Ganze einfach sehen. Ich denke, dass es wichtig ist, dass man den Sport in seinen Alltag so integriert, dass es machbar ist. So, und bei dem einen ist es mehr, bei dem anderen ist es weniger Zeit, aber einfach realistisch sein und sich so immer wieder beweisen, ich schaff das so und so kann ich es auch in meinen Alltag integrieren, weil dann wird es auch laufen.

Julian: Okay. Also das heißt sozusagen den Spaß daran finden.

Julia: Ja, genau. Also dadurch, dass man das man schafft und dass man merkt, okay, wow, ich habe jetzt ja das erste Mal geschafft, das Training zwei Wochen lang durchzuhalten und nicht nur eine, will man das auch die dritte Woche. Und so steigert man sich. Und ein Tipp, den ich auch immer gebe, für Menschen, die sagen, ich habe doch gar keine Zeit oder ich fahr mit Auto und wie kann ich mich jetzt irgendwie mehr bewegen? So ein ganz praktischer Tipp noch mal, wenn man im Büro zum Beispiel arbeitet, ist das Auto vielleicht mal weiter weg zuparken. Das sind so kleine Sachen, man muss nicht. Also es heißt ja nicht, dass man nur sportlich ist, wenn man jetzt im Fitnessstudio sich anmeldet, sondern es kann vielleicht sein, dass man das Auto zehn Minuten vom Büro weg parkt und die letzten zehn Minuten immer geht. So hat man vor der Arbeit nach der Arbeit schon ein bisschen Bewegung, die zusätzlich dazukommt und vielleicht wird daraus eine 15-minütige Tour. Das meine ich, dass man mit kleinen Schritten sich voran arbeitet. Und genau, und noch mal bedeutungsvoll für mich, dass es auch nicht heißt, dass jeder Mensch ins Fitnessstudio gehen muss. Nicht jeder findet die Erfüllung dabei, irgendwelche Gewichtsscheiben von links nach rechts zu schieben, sondern es ist einfach wichtig ist, etwas zu finden, was einem Spaß bringt. Das kann Tanzen sein, das kann Fußball sein, das kann Tennis sein. Es ist ganz egal, da muss man aber für sich herausfinden, was macht Spaß? Wo habe ich Lust darauf, das in meinem Alltag wirklich unterzubringen? 

Julian: Also ist es eher die Bewegung. Also das kann auch der Spaziergang sein in der Mittagspause. Aber ich glaube, das kennt jeder. Diesen Effekt, dass man, wenn man sich bewegt hat, dass man danach produktiver ist, eigentlich ist ja, oder wenn man gegessen hat, ist man eher müde. Eigentlich sollte das Essen einem die Energie geben, aber man ist danach eher müde und nach dem Spazieren, was eigentlich Energie raubt, ist man fitter. Gibt es da eine Erklärung für?

Julia: Also zunächst die frische Luft. Wenn du die ganze Zeit im Büro gesessen hast und sagst in der Mittagspause möchte ich jetzt mal die Runde um Block gehen, anstatt mir den dicken Döner von nebenan reinzuziehen, dann kommst du an die frische Luft, du, du richtest dich auf. Das ist auch eine Sache der Körpersprache. Also Körpersprache wirkt sich einfach auch auf deine Stimmung aus. Du bist an der frischen Luft, du bewegst dich und ja, wie soll ich sagen, das aktiviert einfach den Körper noch mal ganz anders, als wenn du in der Mittagspause vielleicht nur auf dem Sofa sitzt und am Handy bist. Und warum man nach dem Essen müde ist, das ist auch nicht immer so, kommt auch ganz drauf an, was du isst. Also wenn du etwas Schweres ist, womit du deinen Körper einfach danach noch viel beschäftigt, ist es ganz klar, dass du nicht so superaktiv und wach bist auf der Arbeit. Also da lohnen sich aktive Pausen auf jeden Fall. 

Julian: Ja, Thema Ernährung. Du sagst es schon gerade. Das kommt darauf an, was man isst, um, dass man nicht diesen Müdigkeit-Effekt verspürt. Achtest du besonders auf deine Ernährung oder hast du Tipps, die du unseren Zuhörern geben kannst, was man in seiner Mittagspause schnell essen kann oder sich zubereiten kann oder vielleicht sogar vorkochen kann? 

Julia: Jetzt sagtest du gerade schnell essen. Also davon muss man, glaube ich, auch noch ein bisschen wegkommen. Also wenn man eine Mittagspause hat und isst, dann sollte man sich Zeit auf jeden Fall fürs Essen nehmen. Das ist auch wichtig oder fördert auch eine gute Verdauung, dass man es eben nicht so schnell zwischen Tür und Angel sich reinschiebt, sondern sagt bewusst Ich mache jetzt einen kurzen Break und ich esse jetzt in Ruhe. Und das mache ich nicht vom Computer, sondern ich nehme das Essen, wo es war. Ich setze mich vielleicht auf eine Bank draußen oder an den Essenstisch und schnacke noch mal meinen Kollegen, aber ich nehme mir Zeit dafür. Und ein weiterer Punkt ist Vorbereitung. Also nicht darauf warten. Huch, jetzt ist ja schon wieder Mittagspause und huch, ich habe noch nichts gegessen und ich habe ganz doll Hunger und jetzt habe ich aber gar nichts dabei. Also Vorbereitung, sich vielleicht an dem Abend vorher etwas mehr machen, was man in der Mittagspause essen kann und eben mein Tipp nicht allzu fettig. Also kein Fast Food, nicht zu schwere Mahlzeiten. Wie ich schon erwähnt, hatte nicht unbedingt der Döner oder die Pommes Currywurst schmeckt bestimmt gut, aber vielleicht leichte Kost. Gemüse, dass man sich auf jeden Fall auch ordentlich versorgt mit Vitaminen und Mineralstoffen. Das ist schon wichtig, denn das hat Auswirkungen darauf, wie gut du dich konzentrieren kannst. Genau. Also vorkochen, sich was mitnehmen, weil dann kann der Heißhunger auch weniger schlecht erreichen.

Julian: Und hast du da irgendwie Quellen, wo du jetzt explizit sagen kannst, da holt man sich gute Rezepte? Findet man bei dir auf dem Account, vielleicht sogar bei Instagram Rezepte oder hast du andere Influencer, die du empfehlen kannst?

Julia: Es gibt ja wirklich Unmengen. Man muss wirklich nur mal zum Beispiel, ich bin so ein Fan von sogenannten Bowls. Eigentlich ist es nur eine Schale, wo man ein bisschen Gemüse, früher hat man es einfach Salat genannt. Heute ist es eine Bowl. Das Gute ist daran, man kann alles Mögliche zusammenwerfen und ich esse zum Beispiel sehr, sehr gerne ein Mix aus Salaten, dann eine Kohlenhydrat-Quelle wie etwa Reis und dann fülle ich das noch mit Gemüse. Und dadurch, dass ich seit einiger Zeit auch vegetarisch unterwegs bin, kommt dann noch so was wie ein Falafel oder Tofu dazu. Und so hat man zügig eine Mahlzeit zusammengemixt. Ich esse super gerne mit Hummus zusammen. Das ist kein Hexenwerk. Man braucht gar nicht viel zu kochen. Man hat einfach schon eine gesunde Basis, wo man eben Kohlenhydrate, gesunde Fette und Proteine herausziehen kann. Und ja, es gibt viele Internetseiten, einfach gesundes Essen, mal im Internet, sich einfach damit beschäftigen. Ich glaube, das ist der Schlüssel. Und dann wirst du auch automatisch Rezepte finden und von einem ein Rezept zum anderen, auf meiner Seite gibt es natürlich auch ein paar Rezepte, aber nach wie vor, ich bin ein Verfechter von einfach, gesund und lecker. Das sagt man so leicht, aber so lässt sich das glaube ich auch am besten integrieren.

Julian: Ein Punkt Ernährung, also da sind wir ja auch wieder bei dem ganzen Vereinbaren, was du ja aktuell machst. Du wirst jetzt wahrscheinlich auch besonders ernähren. Wir haben gesehen, da stehen jetzt ja auch ein paar Kämpfe richtig an, also du gehst jetzt richtig in den Ring oder wie kann man das erklären? 

Julia: Ja, genau. Also, ich werde jetzt in den Ring steigen. Ich habe meine ersten Kämpfe jetzt vor mir. Und natürlich muss ich jetzt dafür sorgen, dass sich meinem Körper auch bei dem ganzen Training die richtigen Stoffe gebe, um sich auch zu regenerieren. Also ich nasche sehr gerne, aber ich versuche auch darauf zu achten, trotzdem auf die Proteine zu kommen, das merkt man auf jeden Fall, dass der Körper bei so viel Training auch besonders viel guten Antriebsstoff gewissermaßen benötigt. Kann man sich wie mit dem Auto vorstellen. Muss auch gut getankt werden, damit er läuft und so ist es bei mir natürlich auch. Ich mache jetzt gerade keine Diät, aber ich versuche mich eben gesund und ausgewogen zu ernähren. 

Julian: Wie bereitet man sich so vor auf so einen Kampf? Ich meine, so ein klein bisschen kann man das Verfolgen, wie du auf den Kanal zeigst, kannst du das ein bisschen mal so erklären, wie so eine Vorbereitung ausschaut.

Julia: Ich habe sechsmal die Woche Boxtraining, versuche zwei bis dreimal die Woche noch zusätzlich morgens eine Cardio Einheit zu haben. Ich gehe dann laufen oder im Fitnessstudio auf irgendwelche Cardio Geräte und ansonsten gehört für mich auch dazu mir viele Videos anzuschauen. Ich schaue mir aktuell viele Kämpfe an, ich habe eigentlich keine Ahnung, ich weiß ja nicht was mich erwartet und ich habe tatsächlich auch noch nie bis auf so einen Klitschko Kampf im Fernsehen, habe ich ja noch nie irgendwie so was mitbekommen und deswegen kann ich jetzt auch gar nicht so richtig sagen, wie bereitet man sich richtig vor. Ich werde danach wahrscheinlich merken, ob meine Vorbereitung gut war oder nicht. Aber hoffen wir mal das Beste. 

Julian: Ja, man merkt auch tatsächlich bei dir, dass auch jetzt in einem Gespräch, das ist so dieses Ja, du machst das einfach und das ist dieses, ich glaube, es ist auch dieses Motivierende und wahrscheinlich auch das, was deine Fans sozusagen oder Abonnenten, nennen wir sie Abonnenten. Ich weiß du magst das gar nicht, wenn man da sagt Fans, aber wenn deine Abonnenten, ich glaube, das ist auch das, was so antreibt und auch ansteckt, so dieses, Ich mache das jetzt einfach und gehe das an und egal wie gut oder schlecht ich bin, ich fange damit an, ich glaube, das ist auch so, vielleicht auch das Motivierende, weshalb du andere zum Sport verhelfen kannst, weil du einfach, sagst fange einfach an, wie du es jetzt ja gerade erklärt hast, die Bewegung ist ja letzten Endes das und das muss nicht dieses Fitnessstudio sein, was vielleicht andere Influencer so vorleben, sondern du bist ja wirklich sehr echt und sagst hey, mach doch einfach das worauf du Bock hast, das ist ja auch jetzt schon ein klein wenig so das, was du jetzt ja hiermit vermittelst und sagt hey, ich fange einfach an im Boxen und egal ob es läuft oder nicht, das werde ich ja schon sehen. Also na ja, also beim Boxen, kann es ja auch wehtun, könnte man sagen.

Julia: Also wenn beim Tennis der Ball im Aus ist, dann ist er halt im Aus. Aber wenn ich beim Boxen nicht ordentlich aufpasse, dann habe ich eine sitzen, allerdings ich finde es total schön, wie du das gerade gesagt hast, dieses, dass ich, dass man das so das Gefühl hat, ich mach einfach, das ist genau das, was ich auch rüberbringen möchte. Ich freue mich sehr, dass es so auch angekommen ist. Das ist eben genau der Punkt. Viel zu oft machen wir uns viel zu viele Gedanken darüber und vergleichen uns mit Menschen, die vielleicht schon viel länger diese Sachen machen oder ganz andere Umstände haben und sind deswegen immer unzufrieden mit uns selbst und sagen ach dann kann ich es auch gleich lassen, weil ich würde das ohnehin niemals so machen können. Das ist, glaube ich, der Fehler. Deswegen einfach, wie du gesagt hast, einfach machen, sich einfach trauen, kleine steps und dann geht das schon los.

Julian: Jetzt sind wir schon bei unseren Tipps. Das wäre so meine nächste Frage. Hast du was, was du unseren Zuhörern auch auf dem Weg geben möchtest? Vielleicht Abonnenten, die hier zuhören? Hast du was, was du denen mit auf den Weg geben willst? 

Julia: wie man jetzt zum Beispiel mehr Sport macht oder generell im Alltag?

Julian: Generell.

Julia: Okay, jetzt habe ich ja schon ganz vieles gesagt. Ich möchte mich auch nicht wiederholen, aber meine Tipps sind einfach wirklich, bleib erst mal bei euch selbst. Vielleicht schließt ihr euch auch zusammen. Ich meine, es gibt viele Paare oder Freundinnen oder wie auch immer. Familien, die da was zusammen machen. Ich glaube, das ist auch immer eine gute Sache, wenn man sich mit Leuten zusammentut, sich verabredet und gemeinsam auf diesen Weg geht, sich nicht zu sehr vergleichen, mit anderen, sich selbst auch nicht, wie soll man sagen, nicht zu ernst nehmen ist das Falsche, nicht zu hart zu sich selbst sein. Also du hast einen harten Arbeitstag, aber die zehn Minuten hast du und die baust du auch ein. Und die zehn Minuten läufst du noch mal ums Büro herum und dann kannst du auch stolz auf dich sein. Und dann ist es wie zuvor erwähnt, in ein paar Wochen sind vielleicht 20 Minuten, also da einfach nicht zu hart zu dir sein, sich von anderen Menschen inspirieren lassen, ohne sich schlecht zu fühlen. So, das ist, glaube ich, wirklich wichtig. Also immer was aus den Dingen herausnehmen, ohne dadurch zu denken, dass man selbst vielleicht zu wenig macht. Also das ist absolut nicht das, was ich propagieren möchte und einfach dieser Weg zum gesunden Leben mit Sport ist einfach ein langfristiges Ziel und keinen jetzt sofort und jetzt sofort von null auf 100 und das erwarte ich von meinem Körper, sondern wirklich sich Zeit dafür lassen und dann kann man das auch wirklich erfolgreich in sein Leben integrieren.

Julian: Ja, dann sage ich im Namen von den DevHelden vielen Dank für das Gespräch und wir wünschen dir ganz, ganz viel Erfolg und einen guten Schlag. Wir werden das weiterverfolgen. 

Julia: Ja, vielen Dank, danke, dass ich da sein durfte. 

Julian: Ja nun, sind wir auch schon am Ende der heutigen Folge angelangt und hoffen, euch hat die folgende mit Julia gefallen. Wir möchten auch noch mal in eigener Sache aufmerksam machen auf unsere Social-Media-Kanäle, wo ihr unter anderem die Möglichkeit habt, uns Fragen zu stellen, welche wir hier auch im Podcast behandeln. Lasst uns ein Like da und wir freuen uns, wenn ihr das nächste Mal rein hört.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.